Goethe wusste, was er tat und er wusste, wohin er reiste. „Rom sehen und sterben“ ist ein bisschen theatralisch, doch zu Zeiten eines Jungen Werther verständlich in all verbaler Hingabe an das Schöne, Große, Faszinierende. Passend die Lektüre der „Römischen Elegien“, die für die Zeit ihres Entstehens, nicht aber für den genüsslichen Lebemann und Ästheten Goethe, ungewöhnlich erotisch sind. Sie zu lesen verführt und macht Lust auf diese Stadt, die einstmals Heimstatt der Herrscher über ein Imperium war.
Sehenswürdigkeiten in Rom

Die Führung über den Kapitolsplatz (beachte: Reiterstatue des Marc Aurel) und anschließend durch das Forum Romanum dauert gut und gerne zwei Stunden. Ist der Reiseführer, der ein Erzähler sein sollte, gut, dann kann man Cicero zwischen den Säulen philosophieren hören. Man glaubt, die Verschwörer gegen Caesar um Marcus Iunius Brutus flüstern zu hören, bevor sie das Forum zum Dolchstoß gegen den Tyrannen und Großen Heerführer missbrauchten.
Rom. Eine Stadt, in ihrer Pracht und Herrlichkeit vielerorts unübertroffen schön, in ihrer Lautstärke und Hektik zeitweise unerträglich peinigend, in Glanz und Glorie versinkend vom Petersdom bis raus zum Tivoli, wo man neben der Villenkultur des Kaisers Hadrian (Villa d`Este, Inselvilla, Villa Adriana) die vielleicht prachtvollsten Gärten südlich von St. Petersburg findet. Ein Besuch empfiehlt sich in den sehr frühen Morgenstunden – nur dann kann man Genuss pur ohne Touristenbelagerung haben. Es lohnt sich!
Ausflugsziele in Rom
Früh morgens zum Tivoli – in den Abendstunden zum Petersdom. Faszinierend, was versinkende Sonne lichtspielt am Dom der Dome und wie viel Friede und Einkehr auf dem Petersplatz möglich ist, wenn keine Menschenmengen den Platz bepflastern.

Hier und da lugt der Rockzipfel eines Schweizer Gardisten auf der Treppe, dort huscht ein Padre eiligen Schrittes zur Vesper . Ganz wenige Menschen, man glaubt, mitten in Rom in fast vollkommener Stille die in Stein gemeißelte Christenheit atmen zu hören. Und dann in den Dom gehen und staunen. So still, so wohltuend erlebt man Dom und Vatikan bei der Besichtigung am Tag nicht. Und diese Besichtigung unbedingt machen – das muss man gesehen und erlebt haben! Die Treppensteigerei zur Kuppel des Petersdoms nicht scheuen – da bietet sich ganz großes Panorama- Kino!
Vielleicht reicht die Kondition noch aus, die Engelsburg (gerne auch Fluchtpunkt verschiedener Päpste) und Engelsbrücke in Angriff zu nehmen. Ein Spaziergang am Tiber entspannt und dabei ein Blick auf die Tiberinsel zu werfen lässt einem erschaudern, war sie doch mal die Pestinsel Roms, der Verbannungsort der Erkrankten. Heute befindet sich auf der Tiberinsel die Basilika San Bartolomeo und ein vom Orden der Barmherzigen Brüder geführtes Krankenhaus.